Hélène schloss die Tür ihrer Wohnung auf. Sie sah müde aus, leblos, als hinge ein grauer Schleier über ihrem Geseicht, der durch das melancholische Lila ihres Sommerkleids und ihrem ungewöhnlich matt erscheinenden Haar nur noch unterstrichen wurde. Er vermisste die Röte ihrer Wangen, die nach dem Treppenaufstieg bis in den vierten Stock gewöhnlich etwas erhitzt waren; Hélènes Körper schien allerdings jede zusätzliche Durchblutung vermeiden zu wollen.
Einen kurzen Augenblick lang tat sie ihm leid, doch bevor er sich diesen Gefühls überhaupt bewusst werden konnte, war es wieder verschwunden. Die Arbeit hatte ihn gefühlskalt gemacht.
Da Hélène in ihrer Wohnung verschwunden war, entfernte er sich von der Wohnungstür. Wie oft schon hatte er sich in Gedanken für den Spion bedankt hatte!
Das Telefon klingelte. Unbekannte Nummer. Er zögerte kurz, hob aber doch ab.
„Hallo?“
„Mirko, ich hab einen Job für dich“, sagte eine kratzige Stimme. Mirko nahm Block und Stift aus einer Schublade.
„Ich höre?“
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