Samstag, 29. Januar 2011

Wasser - Morgen Teil 1

"Du weißt ja, wo alles ist. Du kannst gehen, wenn du willst", hörte Ira eine Stimme sagen. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Wer? Ach ja…  Mehr als ein schwaches "Mmh" gab sie nicht von sich. Sie war so schrecklich müde. Schlafen. Nur schlafen. Sie hörte noch wie Andrej das Zimmer verließ und sank zurück in die Nacht.
Stimmen. Seid leise. Ihr tut mir weh. Kopfschmerzen. Schreckliche Kopfschmerzen. "Was hast du mit ihr gemacht?" Keine Antwort. Dunkelheit umfing sie.
Stimmen. Menschen, zu viele Menschen. Wen starren sie an? Mich? Warum? Hört auf.
Eine Hand streichelte ihren Kopf. Sie wusste nicht, ob sie lächelte oder nicht, weil sie zu müde war, aber sie wollte lächeln, wollte, wessen Hand auch immer das war, dieser Person zeigen, dass sie weiter machen sollte. Wo die Hand ihre Kopfhaut berührte, ließen die Schmerzen nach. Entspannung. Sie öffnete langsam die Augen. Licht. Feuer in den Augen. Die Dunkelheit war erträglicher. Wo war sie? Sie versuchte, sich zu erinnern was sie gemacht hatte, wie sie in dieses weiche Bett kam und vor allem, warum ihr alles weh tat. Aber sie konnte sich an nichts erinnern. Nichts. Nur schwarze Nacht.
Es wunderte sie, dass sie auf dem Rücken lag. Normalerweise wachte sie auf dem Bauch liegend auf. Sie fand das bequemer. Sie wollte sich umdrehen, scheiterte aber, als bei einer nur kleinen Bewegung ihres Beins, ein gellender Schmerz durch ihren Körper zog. "Ruhig, Ira. Beweg dich nicht. Ich bin da. Brauchst du etwas?" Wer war das? Es spielte keine Rolle. "Wasser", flüsterte sie. 

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